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Wohnanlage : Deutschlands erstes Seniorendorf ist ausverkauft
Wer sein Leben in einem Einfamilienhaus verbracht hat, dem fällt es nicht leicht, sich im Alter auf ein Heim einzulassen. Ein Eigenheim, das weiter eine selbstständige Lebensführung erhält – verbunden mit der Sicherheit, im Fall zunehmender Hilfsbedürftigkeit nicht allein zu sein: diesen Wunsch hegen viele Senioren. Im Seniorenwohnpark Am Heideweg im niedersächsischen Meppen ist er Realität geworden.
Während in anderen Wohnformen oft nur die Betreuung im Vordergrund steht, lautet hier das Motto: Soviel Selbstständigkeit wie möglich und soviel Hilfe wie nötig. Auf 19.000 Quadratmetern ist in der 35.000-Einwohner-Stadt im Emsland eine Einfamilienhaus-Siedlung herangewachsen, die sich ausschließlich an Senioren wendet.
2000: 0,60 (Westen), 0,60 (Osten)
2001: 1,91 (Westen), 2,11 (Osten)
2002: 2,16 (Westen), 2,89 (Osten)
2003: 1,04 (Westen), 1,19 (Osten)
2007: 0,54 (Westen), 0,54 (Osten)
2008: 1,10 (Westen), 1,10 (Osten)
2009: 2,41 (Westen), 3,38 (Osten)
2011: 0,99 (Westen), 0,99 (Osten)
2012: 2,30 (Prognose, Westen), 3,20 (Prognose, Osten)
Quelle: dpa
Die im Durchschnitt 90 Quadratmeter großen Bungalows, die es in verschiedenen Ausführungen gibt, sind ebenerdig, barrierefrei und seniorengerecht ausgestattet. Die Möbelkanten sind abgerundet, die Duschen mit Hockern ausgestattet. Wer hier einziehen möchte, muss mindestens 60 Jahre alt und in Rente sein. Zwischen 120.000 und 180.000 Euro muss man für ein schlüsselfertiges Haus zahlen.
Der Wohnpark bietet seinen Bewohnern eine Gemeinschaft ohne Zwangskontakte, ohne den Wegfall der Individualität. Sitzgruppen, Grün- und Parkanlagen und das zentrale Verwaltungsgebäude fördern das Miteinander – man kann aber eben auch für sich allein sein, wenn man seine Ruhe braucht.

„Das ist doch ein tolles Konzept. Wir möchten im Alter nicht auf unser Eigenheim und unsere gewohnte Selbstständigkeit verzichten. Dennoch benötigen wir eventuell mal Hilfe“, sagt Hauseigentümerin Erika Ahlers. Allein: Sie selbst ist noch nicht im Rentenalter. Aber auch das ist kein Problem: „Das Haus wird erst mal vermietet und später von uns bezogen.“ Interessenten – auch für Mietverhältnisse – gibt es genug: „Die Menge der täglichen Anfragen hat uns überrascht“, heißt es in der Verwaltung des Seniorendorfes (www.seniorenwohnpark-am-heideweg.de).
Das Konzept wird gut angenommen, der Bedarf von alternativen Wohnformen für Senioren ist nach wie vor sehr groß. Alle 36 Baugrundstücke haben mittlerweile den Besitzer gewechselt, eigentlich war das erst für Ende 2012 geplant. Eine Erweiterung des Seniorendorfs ist aber bereits angedacht: Um weitere 20 Grundstücke soll der Wohnpark wachsen.
Kein Rentner-Ghetto
Ein Rentner-Ghetto ist der Stadtteil aber nicht: Jeder Bungalow verfügt über genügend Raum für Gäste und Familie, es kommt also nicht zu einer sozialen Abgrenzung. Auch an Enkelzimmer haben die Planer gedacht. Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen sind gut erreichbar, die Meppener Innenstadt ist zwei Kilometer entfernt. Direkt vor dem Wohnpark befindet sich eine Bushaltestelle. Die Wohnanlage ist von Laubwäldern umgeben, mehrere Wanderwege führen daran vorbei.

Nach Worten des Architekten Josef Wulf bietet der Wohnpark vielfältige Vorteile: „Die Senioren können einerseits individuelles und unabhängiges Wohnen im Eigenheim genießen.“ Die Betreuung werde individuell angepasst, wie sie gerade benötigt wird. „Die Bewohner bleiben in ihrer Lebensgestaltung völlig selbstständig und frei. Sie können nach Bedarf Hilfen für die Wohnhaus- und Gartenpflege oder auch den Einkauf jederzeit in Anspruch nehmen“, so Wulf.
Vorbild aus den USA
Ob Gartenarbeit, Einkauf oder Behördengang: Um alles, was möglicherweise schwer fällt, wird sich im Seniorendorf auf Wunsch gekümmert. Dafür wurde mit der 57-jährigen Christa Springfeld eigens eine „Kümmerin“ engagiert. Die gute Seele des Dorfs bewohnt einen Bungalow, gemeinsam mit ihrem kranken Mann, der von ihr umsorgt wird.

Die Idee zum Seniorendorf hatte Wulf schon länger. Der heute 65-Jährige vernahm in seinem Umfeld immer wieder den Wunsch, im Alter eigenständig und unabhängig zu leben – aber mit der Möglichkeit, sofort Unterstützung zu erhalten. Nach Jahrzehnten die eigenen vier Wände gegen ein vielleicht 30 Quadratmeter großes Zimmer im Altenheim zu tauschen – den meisten Menschen graut es davor. So wurde der Plan für eine neue Wohnform geboren, ein Konzept, das es in Deutschland bis dahin nicht gab.
Neben potenziellen Käufern interessieren sich mittlerweile auch andere Städte für das Projekt. So konnte Meppens Bürgermeister Jan Erik Bohling (CDU) jüngst seinen Amtskollegen aus dem Harzer Heilbad Blankenburg begrüßen. „Meppen hält ein vielfältiges Angebot für das Wohnen im Alter vor“, so Bohling.
Trotzdem ist der Wohnpark Am Heideweg nicht das erste Projekt seiner Art: Das große Vorbild heißt „Sun City“ und steht, als grüne Oase, mitten in der Wüste des US-Bundesstaates Arizona. Bereits 1960 gegründet, hat die Rentnerstadt heute mehr als 40.000 Einwohner.
Der demografische Wandel führt zu einem wachsenden Bedarf an altersgerechten Wohnformen in Deutschland. Bis 2050 wird sich die Anzahl der über 65-Jährigen verdoppelt haben. Ein Drittel der Deutschen ist dann schon im Rentenalter. Doch die Mehrheit der Deutschen will im Alter eben in den eigenen vier Wänden wohnen, ergab eine Umfrage. 60 Prozent lehnten einen Umzug in ein Altersheim oder eine Pflegeeinrichtung ab.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: Figulin (29.10.2011) W
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